Nidhöggr - Der nordische Schlangendrache der Zerstörung

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Der Nidhöggr (auch Níðhöggr) ist ein mächtiger, mythischer, schlangenartiger Drache aus der nordischen Mythologie, der am Weltenbaum Yggdrasil lebt und an dessen Wurzeln nagt. Sein Name bedeutet „der niederträchtige Zerstörer“ oder „der üble Hauer“, was seine bedrohliche und zerstörerische Natur widerspiegelt. Er stammt aus der nordischen Mythologie und ist tief im Wikingerglauben verwurzelt.


Die Bedeutung des Nidhöggr

Nidhöggr ist in der nordischen Mythologie ein Symbol für Zerstörung und den unaufhaltsamen Verfall der Welt. Als riesiger Drache, der an den Wurzeln des Weltenbaums Yggdrasil nagt, verkörpert er die Bedrohung für das kosmische Gleichgewicht. Sein ständiges Nagen an den Wurzeln steht für den fortschreitenden Verfall von Ordnung und Leben.

Besonders markant ist dabei seine Rolle als eine Art Wächter des Jenseits, da er an den Seelen der Verstorbenen nagt und die Verbindung zum Reich der Toten, Niflheim, darstellt. In der Mythologie wird er oft als eine Gestalt beschrieben, die über die unheiligen Seelen herrscht, insbesondere diejenigen, die für schwere Vergehen wie Mord, Ehebruch und Eidbruch verurteilt wurden und die in der düsteren Halle Náströnd ihre Strafe verbüßen.

Darüber hinaus ist Nidhöggr mit dem Tod und dem Jenseits verbunden und spielt eine zentrale Rolle während des Ragnarök. In dieser Zeit des Weltuntergangs wird er nicht nur die Weltenesche Yggdrasil zum Sturz bringen, sondern auch als eines der furchtbarsten Wesen über die Welt herrschen. Doch auch wenn er das Ende der Welt symbolisiert, stellt seine Existenz gleichzeitig einen Teil eines natürlichen Zyklus dar, in dem Zerstörung und Tod Platz für einen Neuanfang schaffen.


Der Nidhöggr in der nordischen Mythologie

Der Nidhöggr wird vor allem in zwei wichtigen Quellen der nordischen Mythologie erwähnt: der „Poetischen Edda“ und der „Prosa-Edda“. In der „Völuspá“, einem Gedicht der Poetischen Edda, wird er als Drache beschrieben, der an den Wurzeln des Weltenbaums nagt und so den Verfall der Weltordnung symbolisiert. Auch in der „Prosa-Edda“ von Snorri Sturluson spielt er eine wichtige Rolle und wird als gefährliche Kreatur dargestellt, die mit Zerstörung und Tod in Verbindung steht.

In der Mythologie wird Nidhöggr manchmal als ein Nachkomme der uralten Drachenmutter Tiamat beschrieben, die nach Rache strebte. Nachdem Tiamat besiegt wurde, wurde Nidhöggr von Odin gefangen und an die Wurzeln von Yggdrasil gebannt, um die Weltordnung zu bewahren. Doch auch in seiner Gefangenschaft bleibt er eine Bedrohung, da er weiterhin an den Wurzeln nagt und das Gleichgewicht der Welten stört.

 

Das Erscheinungsbild des Nidhöggr

Nidhöggr wird häufig als großer, schwarzer Drache mit mächtigen Flügeln und einer schlangenähnlichen Erscheinung dargestellt. Manche Quellen beschreiben ihn als etwa 20 Meter langen Drachen mit einem Ocker-braunen Bauch. Trotz seiner schlangenartigen Form besitzt Nidhöggr vier Beine und Flügel. Sein Maul ist oft weit aufgerissen, und aus ihm tropfen ätzende Flüssigkeiten.

Es gibt auch Darstellungen, in denen Nidhöggr als grauer Drache mit Hörnern, die an Baumäste erinnern, und mit leuchtend weißen Augen beschrieben wird. Diese Erscheinung unterstreicht seine düstere Rolle als Zerstörer und Herrscher des Jenseits.

 

Der Nidhöggr in der modernen Kultur

Heute finden Darstellungen des Nidhöggr in der Fankultur, besonders im Bereich der Wikinger- und nordischen Mythologie, oft Verwendung als Motiv auf Merchandise wie Schmuck und Kleidung. Auch als Tattoo ist der Nidhöggr ein beliebtes Motiv, häufig in Kombination mit anderen nordischen Symbolen wie Runen.